DIE STRASSE ZUM EISMEER
Eine Fahrt im wechselnden Licht zwischen Wasser und Himmel auf dem Weg zum
offenen Meer und einer einzigarten Klippenlandschaft – so heißt es in der Beschreibung
der Landschaftsroute.
Schon länger habe ich mich mit der Landschaftsroute Varanger(*) befasst. Sie liegt ziemlich abseits, ganz weit im Norden, und ich habe immer gedacht, ob ich da lang fahre, das entscheide ich, wenn ich da bin.
In Varangerbotn(*) angekommen, ist die Entscheidung einfach. Kirkenes kann warten – Hamningberg nicht. Wer weiß, wann ich da wieder hinkomme. Außerdem werde ich mir einen Teil der Rückfahrt einsparen und ab Vardø(*) die Hurtigrute(*) bis Kirkenes nehmen. Varangerbotn liegt am inneren Teil des Varangerfjords. Und hier kreuzen sich die Europastraßen 6 und 75.
Vom Wetter her ist es sehr windig, und ich sehe die Wolken schnell ziehen. Und es scheint die Sonne.
160 km ist die Straße von Varangerbotn bis nach Hamningberg(*) lang. Die E75 führt direkt am Varangerfjord lang.
Mich begeistert die Landschaft, halte öfter an und gehe direkt ans Wasser. Kleine Birken, hüfthohe Gräser und bunte Blüten schwanken im Wind. Immer wieder gibt es eine andere Sicht.
„Gornitak“ – ist ein Rastplatz direkt am Fjord. Von hier aus gibt es eine
gute Aussicht auf den Fjord. Während des zweiten Weltkrieges war hier
ein Minitionslager, und im noch vorhandenen Steinhaus wurden die
Toiletten eingerichtet.
Schon von Weitem sehe ich sie. Auf einer kleinen Landzunge steht die Kirche von Nesseby(*).
Die Kirche wurde um 1858 erbaut und hat die Taktik der verbrannten Erde im zweiten Weltkrieg überstanden.
Leider ist die Kirche geschlossen. Ich hätte sie mir gerne näher angesehen.
Die Grabkreuze auf dem alten Friedhof ziehen mich magisch an. Ziemlich verwittert und windschief stehen sie da, teilweise überwuchert. Die Schrift ist kaum noch lesbar.
Mortensnes(*) gehört zum Varanger samiske Museum . Das Gelände ist eines der einzigartigsten Kulturdenkmäler Skandinaviens. An den Wanderwegen wird auf die kulturellen Sehenswürdigkeiten hingewiesen. Seit ca. 10.000
Jahren ist diese Landschaft besiedelt. Der kalte Wind nimmt zu – und ich mache nur einen kurzen Rundgang.
Die Landschaft begeistert mich immer wieder. Ich halte häufig an, stehe an einigen Wasserläufen, klettere über Steine und gehe über einen Sandstrand, sehe Birkenwälder und zerklüftete Felsen. Die Straße führt fast immer am Fjord lang.
Der zweite Teil der Landschaftsroute führt von Vardø nach Hamningberg. Die Straße ist wesentlich schmaler mit vielen Ausweichbuchten, kurvenreich und schlängelt sich durch viele Felsen und an einigen Sandstränden vorbei. Vereinzelt stehen Häuser, und auch kleine Ortschaften gibt es.
Der Wind wird stärker. Der Fahrradfahrer, an dem ich vorbeifahre, tut mir leid. Selbst bergab muss er heftig treten, sonst fällt er um.
Mich begeistert wieder diese Landschaft. Sie ist ganz anders als im ersten Teil. Überall sehe ich Menschen mit kleinen Eimern – es ist Moltebeerenzeit – die durch die Landschaft wandern.
Hamningberg – ein Ort, der nur im Sommer besucht werden kann. Im Winter ist
die Straße gesperrt. Von der Hauptstraße, die durch den Ort führt, gehen kleinere
Straßen ab. Ich sehe die kleine rote Kirche, und viele bunte Häuser. Es gibt viel zu
sehen, mir gefallen die Boote im Hafen. Ich verzichte auf den Besuch im Café,
der Wind wird immer stärker.
Auf der Rückfahrt halte ich öfter an. Diese Landschaft ist einfach grandios. Für den Strandspaziergang brauche ich die dicke Jacke und Gummistiefel. Die Wellen sind nicht ohne.
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Kurze Zeit später sehe ich den Fahrradfahrer wieder. Total erschöpft sitzt er zwischen den Felsen.
Ich fahre durch den Tunnel nach Vardø und suche mir einen windstillen Platz im Hafen und warte auf die Hurtigrute.
Fazit:
Die Landschaftsroute Varanger ist für mich ein absolutes Highlight. Eine Straße, die fast immer am Wasser lang führt. Die
zerklüfteten Felsen, Wasserläufe, Sandstrände – die fehlenden Bäume habe ich nicht vermisst.
Info:
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