Die Ismaninger Speicherseen (*) gelten als Geheimtipp! 

 

Baden verboten! Kein Wasssersport! Keine Einkehrmöglichkeiten! Naturschutzgebiet! Vogelparadies! Und daher wenig bekannt. Das macht mich neugierig und mein nächstes Ziel steht fest. Ich bin schon sehr früh unterwegs und habe nach ca. 25 Minuten das Kraftwerk am Isarkanal erreicht. 

 

Von hier aus sind es nur ein paar Schritte auf den Deich, der den Speichersee in einen Ostteil und einen etwas kleineren Westteil trennt. Schon 1929 wurde der See direkt am Mittleren-Isar-Kanal angelegt. Das Kraftwerk dient neben der Wasserregulierung auch dem Hochwasserschutz, und der natürlichen Nachklärung der Münchner Abwässer. Ebenso befinden sich am Speichersee noch viele ehemalige Fischteiche.

 

WOW! Damit habe ich nicht gerechnet. Diese Weite überrascht mich. Der Damm hat eine Länge von 7,5 km, ca. 1 km breit und die Fläche beträgt 580 Hektar. 

 

Ich gehe weiter über den Deich. Rechts und links wachsen Bäume und Büsche. Und geben immer wieder einen Blick auf die Seen frei. Und ich bin allein unterwegs. Am Ende des Deiches treffe ich einen Angler. Und ich muss mich entscheiden, ob ich rechts oder links gehe. 

 

Die linke Seite des Dammes ist innerhalb der Woche gesperrt wegen der Teststrecke einer großen Autofirma. Ich denke, die Vögel sind dankbar für die Ruhe. Ich gehe nach rechts zum kleineren See. 

 

Mittlerweile ist die Sonne da. Und vermehrt erwachen die Wasservögel. Die Stimmen werden vielfältig, eine Gänsemutter zieht mit ihrer großen Kinderschar weiter. In weiter Entfernung erkenne ich Schwäne. Ich sehe auch noch andere Vögel, aber ohne Fernglas schwer zu erkennen. Schon seit 1962 wurde das Speichergebiet zum Europareservat erklärt. Viele Vögel brüten hier. Und befinden sich in der Mauser. Und unter den Zugvögeln hat es sich rumgesprochen, dass man hier gut eine Pause kann. So werden an manchen Tagen ca. 45.000 Vögel gezählt. 

 

Und es sind nicht nur die Wasservögel. Besonders die Mücken sind jetzt wach und fallen in Scharen über mich her. Das macht keinen Spaß und ich gehe zurück. 

 

Mich zieht es durch die offene Tür im Zaum. Die Tür ist innerhalb der Woche verschlossen. Ich gehe auch hier ein Stück auf dem Damm entlang. Mich fasziniert die Sicht. Die Sonne scheint. Und es sind kaum noch Wolken am Himmel. Herrlich! Dann bleibe ich stehen und will die Schautafeln lesen. Und schon fallen die Ameisen über mich her. Ruckzuck sind sie die Hosenbeine hoch und beißen. Und es dauert etwas, bis ich alle wieder draußen habe. 

 

Ein letzter Blick geht über die Kanäle auf den See. Ich komme wieder, aber dann habe ich das Fernglas dabei.

 

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Quelle: Wikipedia