Ein Ziel habe ich nicht geplant. Einfach drauf los. Allgäu - der Hopfensee - immer wieder ein Highlight für mich. Nur - dieses Mal fahre ich über Oberammergau. Ich will zur Wies, wie jedes Jahr um diese Zeit.

 

Und schon im Murnauer Moos(*) ist der erste Fotostop für mich. Das Licht ist ideal. Da kann ich nicht dran vorbei. Es fällt mir schwer, weiterzufahren. Aber es gibt noch einige Plätze, die ich mag.


 

Der Weg ist das Ziel. Ich halte an, wo es mir gefällt. Es ist zwar frisch, aber die Sonne scheint. 

 

Oberhalb vom Schwaigsee(*) fahre ich rechts ran. Ist das ein Panorama! Es ist relativ diesig. Teilweise sind die Wiesen noch leicht mit Schnee bedeckt, an anderen Stellen kommt etwas grün durch. Und der Schwaigsee liegt in der Sonne. 

 

Es geht weiter. Der nächste Halt ist die Wies, die ich dieses Mal von einer ganz anderen Seite anfahre. 

 

Schon von weitem sichtbar steht sie oben auf einem Berg, die Wies(*). Die mit offiziellem Namen "Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies" heißt und 1754 fertig gestellt wurde. Seit 1983 gehört sie als herausragendes Rokoko-Bauwerk zum Weltkulturerbe.

 

Geschichtliches: 

 

Die Gründung geht auf eine Wallfahrt zurück, die seit 1739 zur Verehrung einer Statue des gegeißelten Heilands zurückgeht. Die Statue wurde 1730 im Kloster Steingaden(*) angefertigt, war aber seit 1738 im Besitz eines Bauern auf der Wies.

 

Die Wies wurde von 1745 bis 1754 von den Brüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann erbaut.

 

Die Infos hierzu gibt es hier: Wikipedia

 

 

Ich nehme nicht den direkten Weg zur Kirche, sondern gehe außen herum. Ich treffe auf ein Hühnervolk mit einem sehr stolzen Hahn. Im Hintergrund sehe ich in diesigem Licht die Allgäuer Alpen. Aber dieser Hahn schafft es immer wieder, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

 

 

 

Jedes Mal wieder bin ich fasziniert von der Ausstattung des Altarraumes. Von der Deckenmalerei, die ihre eigene Geschichte erzählt - dessen Kuppelfresken von Johann Baptist Zimmermann stammen. 

 

Und immer wieder geht mein Blick zur Himmeltür oberhalb der Orgel, dass für mich bedeutendste Element der Kuppel.

 

Die Orgel wurde 1757 von Johann Georg Hörterich(*) gebaut, und zwischenzeitlich öfter renonoviert. 

 

 

Ich fahre weiter durch eine tolle Landschaft. Die Sonne tut ihr übriges dazu. Hinter Steingaden fahre ich ab, ziehe mich warm an. Trotz Sonne ist es weht ein sehr kalter Wind. Es ist einfach Fotowetter. Und ich mag den Schnee in den Bergen und die ersten Anzeichen vom Frühling.

 

 

 

Für mich geht es weiter nach St. Coloman(*). Ich mag diese kleine Wallfahrtskirche. Und fast jeder, der die Königsschlösser besuchen will, muss hier dran vorbei und gehört somit zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bayern,

 

Die Colomanskirche entstand in ihrer heutigen Form im 17. Jahrhundert auf einem Vorläuferbau, der zu Ehren des heiligen Koloman errichtet wurde. Auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land soll er hier gerastet haben.(Info: Wikipedia)

 

Leider ist die Kirche geschlossen - Winterzeit! Ich gehe über die Wiese außen rum, unterhalte mich länger mit einer Frau, die von dieser Kirche vollkommen fasziniert war. Kann ich verstehen. Aus jeder  Sicht sieht St. Coloman anders aus. Dazu das Licht -  fantastisch. 

 

Und dann die Landschaft! Ich sehe den Tegelberg(*), von dem im Sommer die Gleitschirmflieger starten. Und Neuschwanstein und Hohenschwangau im Hintergrund. 

 

 

Weiter geht es. Über Füssen will ich zum Hopfensee. Ich habe beschlossen, dort auf dem Campingplatz zu übernachten. Und wieder ist es die Sonne, die mich treibt. An den Weissensee. Ich will das Alpenglühen sehen. Die Sonne bescheint die Berge.  Ich gehe wieder Richtung Wasser und bin erstaunt, wieviel Fläche noch gefroren ist. Seltsame Gebilde hat der Frost geschaffen. Zum Schwimmen noch zu früh.

 

 

Kurze Zeit später habe ich den Hopfensee erreicht. Hier fühle ich mich wohl. Hole mir einen Kaffee und genieße die Aussicht auf den See. Dann fahre ich auf den Campingplatz am Hopfensee, einer der wenigen, der über den Winter geöffnet hat. Die Freizeitaktivitäten sind sehr vielfältig. Aber ich bin zu müde und stelle mein Auto auf den angewiesenen Platz ab. Zwischen zwei großen Wohnmobilen steht mein kleiner Troll. Ich richte mein Bett her und gehe nochmals los Den Sonnenuntergang will ich mir schon ansehen.

 

 

Es war eine sehr kalte Nacht. Die Dame an der Anmeldung erzählte mir, sie hat auf dem Thermometer -12°C gehabt. Ich habe dem nicht widersprochen. Die Kälte  - und die Sehnsucht nach Kaffee  - hat mich schon relativ früh aus dem Bett getrieben. Und die Sonne hat mich nicht enttäuscht. Der Hopfensee im Sonnenlicht ist etwas besonderes. Für mich geht es weiter an den Bodensee. Lindau möchte ich mir gerne ansehen.

 

(*) Werbung durch Namensnennung

Info: Wikipedia