Kurz entschlossen habe ich über Sylvester ein Zimmer in Marktoberdorf gebucht. Einfach raus! Was anderes sehen! Und das Wetter spielt auch mit. 4 Tage, in denen ich vieles sehen und erleben möchte.
Gebucht habe ich das trendic hotel in Marktoberdorf. Ganz neu und einfach. Suchen muss ich nicht. Ich weiß, wo es ist. Früher war da mal ein Autohaus. Es gibt genügend Parkplätze, und ansonsten? Selbstbedienung.
Der Check-in erfolgt selbständig. Die PIN für die Tür bekomme ich einen Tag vorher zugeschickt. Das ist mir recht. Es gibt genügend Parkplätze, und ansonsten? Selbstbedienung. Der Automat leitet gut, und die Anmeldung hat auf Anhieb geklappt. Der Automat druckt mir einen Beleg aus. Mit der Aktivierungspin. Dann gibt es nur noch eine einfach PIN, die immer wieder für die Eingangstür benutzt wird. ebenso sind WLAN Name und Passwort vermerkt.
Mein Zimmer ist im 1. Stock. Und ich bin vom Zimmer begeistert. Es gefällt mir. Es gibt einen Kühlschrank, einen Safe, und Anschlüsse für Laptop, Handy usw. Auch das Badezimmer, schlicht und einfach, mit allem ausgestattet, was Frau braucht.
Das Hotel liegt zwar direkt an der Einfahrtsstraße nach Marktoberdorf, aber vom Verkehr hört man nichts.
31.12.2021
Wie immer bin ich rechtzeitig unterwegs. Ich will die Sonne aufgehen sehen am Hopfensee. Auf der Autobahn komme ich zügig voran und nach ca. 1,5 Stunden sehe ich die Sonne aufgehen.
Kurz entschlossen suche ich mir einen Parkplatz, dass ich das tolle Licht am Forggensee habe. Den Sonnenaufgang am Hopfensee verschiebe ich um einen Tag.
Ich nehme meine Kamera und gehe los, ein Stück durch eine Wiese, und da gibt es auch einen Abgang zum See. Und ich habe nicht bedacht, dass der Abgang glatt sein könnte. Aber schwupps, gehen die Füße unter mir weg, und ich liege im Dreck! Schuhe, Hose - alles dreckig! Und das, bevor ich überhaupt ein Foto gemacht habe! Also, ich weiß, dass ich da nicht hochgehen werde.
Aber ich habe es geschafft! Ich er lebe einen fantastischen Sonnenaufgang und habe ein ganz tolles Licht, dass mein Herz höher schlagen lässt.
Ich bin total begeistert! Ich mag es einfach, wenn sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen und die ganze Landschaft verzaubert. Es ist faszinierend, wenn man sieht, wie sich die Landschaft verändert.
Ich will weiter! Und suche einen Weg zurück zur Straße. Nur noch über diesen Zulauf, dann habe ich es geschafft! Denkste! Meine Schuhe stecken ,m Schlamm! Super! Ich finde einen anderen Weg, und das war gut so. Am Auto angekommen, ziehe ich mich sauber und trocken an.
Ganz spontan fahre ich zum Festspielhaus. Und erlebe nochmals Licht und Schatten.
Ich habe jetzt viel Zeit am Forggensee zugebracht und fahre weiter zum Hopfensee. Parkplatz? Nichts zu machen. Alles besetzt. Ich parke mit ein paar anderen Autos außerhalb, und gehe dann los. Der Zulauf hat mich schon immer fasziniert. Aber das Wetter ist so schön, also gehe ich weiter. Richtung Wald, dann an den See. Herrlich ist es, hier lang zu laufen. Das denken sehr viele andere auch. So etwas macht mir keinen Spaß. Sämtliche Bänke sind belegt, und ich kann kaum irgendwo stehen bleiben und genießen.
Dazu kommt noch, dass das ganze Gebiet relativ feucht ist. Und ich für ein gutes Foto schon mal etwas abseits gehe. Und WUMM! Liege ich wieder im Dreck. Die nächste Hose nass und dreckig. Ebenso die Schuhe. Wie gut, dass ich mir schon eine Kleiderbürste gekauft habe.
Also gehe ich zum Auto zurück. Da werde ich allerdings schon von der Polizei angehalten. "Landschaftsschutzgebiet!" Das war mein Fehler, ich weiß es. Jetzt warte ich auf den Strafzettel.
Ich fahre nach Marktoberdorf und übernehme mein Zimmer.
Ein im - wahrsten Sinne des Wortes - erfolgreicher letzter Tag des Jahres 2021.
01.01.2022
Heute ist es soweit. Ich will die Hopfenseerunde laufen. Das sind ca. 8 km und ich fühle mich gut genug. Das Wetter spielt auch mit, und ich hoffe auf schöne Motive und auch einige nette Gespräche.
Schon die Fahrt zum Hopfensee lässt mein Adrenalin steigen. Das wird ein guter Tag. Und da ich früh genug dran bin, gibt es auch noch einen tollen Parkplatz für mich.
Überall ist noch Rauhreif auf den Bänken, dem Gras, und Eis schwimmt noch auf dem See. Da hat die Sonne noch etwas Arbeit.
Schon in Hopfen treffe ich viele Leute, die mit ihren Hunden und kleinen Kindern unterwegs sind. Und die ersten Leute, die die Sonne genießen. Jeder hat ein Lächeln und ein freundliches Wort. Es ist einfach eine schöne Stimmung.
Ich freue mich, wie sich die Sonne im See spiegelt, und in den dunklen Ecken noch die dicken Eisschollen liegen. Selbst die kahlen Bäume haben eine besondere Form. Boote liegen am Wasser, gleich neben dem Spielplatz, wo ganz fleißig geschaukelt und gerutscht wird.
Über eine Brücke geht es über einen guten Weg durch den Wald. Allerdings ist der See hier kaum sichtbar durch die breite Schilffläche, die sich davor befindet.
Und dann - Sonne! An der nächsten Bank halte ich an, und ziehe meine dicke Jacke aus. Ab jetzt geht es fast nur noch in der Sonne. Und es sind jetzt schon sehr viele Menschen unterwegs. Da sehe ich doch zu, dass ich schnell weiterkomme.
Trotzdem bleibe ich immer wieder stehen. Diese Landschaft ist einfach toll. Und ich erwische ab und an eine freie Bank. Mit Sicht auf den See. Da könnte ich stundenlang sitzen bleiben. Und ich schließe die Augen, und lasse die Geräusche auf mich wirken. Da ist das Hupen der Bahn nach Füssen, Hundegebell, Kinderlachen und fröhliche Stimmen.
Es ist einfach ein herrlicher Tag, obwohl langsam Wolken aufziehen.
Ich mache mich auf den Rückweg. Obwohl, am Forggensee muss ich nochmals anhalten - für ein paar Fotos.
Für mich war es sehr anstrengend, aber ich bin glücklich, dass ich die Runde geschafft habe.
DER HOPFENSEE IST EINFACH MAGISCH!!!
02.01.2022
Eigentlich wollte ich erst an den Alatsee, aber dann habe ich den Parkplatz am Weißensee angefahren. Ganz alleine stand ich da. Also die Wanderstöcke geschnappt und los geht es.
Halt! Da bin ich ja schon wieder im Wald unterwegs. Also umdrehen und die andere Richtung. In der Sonne ist es eben wärmer. Der Weg führt an der Straße lang, ist aber kein Problem. Viele Bänke laden ein, auf den See zu sehen und in die Berge. Viele nette Menschen treffe ich, und es ergeben sich tolle Gespräche.
Der Weißensee selbst ist ein 2,3 km langer See bei Füssen, direkt an der Straße gelegen . Der bekannteste Ort ist Weißensee, der schon durch die schöne Pfarrkirche, das Messnerhaus und den alten Pfarrhof weithin sichtbar ist.
WEISSENSEE
Die katholische Pfarrkirche(*) St. Walburga, Philippus und Jakobus ist ein romanischer Bau, der vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Stile des Barock wurde die Kurche um ca. 1670 umgebaut und neu ausgestattet.
Zusammen mit dem Pfarrhof , der in etwa genauso alt ist, und dem Mesnerhaus, das eine wechselhafte Geschichte hinter sich hat, liegt die Kirche direkt am See.
Mich zieht es nach Füssen, und ich finde relativ schnell einen Parkplatz, direkt am Lech. Ich war schön
öfter in Füssen, aber es war mir sonst immer zu voll. Heute jedoch ging es, und man konnte in der Stadt
die wunderschönen Häuser ansehen.
Das Hohe Schloss, eines der schönsten Burganlagen in Bayern, habe ich heute außen vor gelassen. Mich hat hat die Basilika St. Mang interessiert. Die Barockkirche ist dem Heiligen Magnus, dem Patron vom Kloster St. Mang gewidmet. Die Deckenfresken stellen das Leben des Heiligen dar.
Ich gehe weiter durch die Stadt. Was habe ich alles nicht gesehen, weil die Stadt immer so voll war. Heute genieße meinen Spaziergang. Ich freue mich über die schönen, teilweise mit Fresken bemalten Häuser, und gehe in den Innenhof vom Rathaus. Dort ist nicht nur das Standesamt, sondern auch das Stadtmuseum. Die Straßen in der Innenstadt sind gepflastert, und der Weg zum Lech ist kurz.
Mich zieht es zum Kloster St. Mang. Das liegt direkt am Lech. Gleich nebenan befindet sich das Krankenhaus. Ich beschließe, mir den Innenhof anzusehen, sowie anschließend den Alten Friedhof St. Sebastian, der seit 1528 besteht. Dieser wurde 1934 geschlossen, aber zwischenzeitlich ist er wieder geöffnet.
WOW! Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Der Innenhof ist wunderschön, und ich beschließe sofort, dass ich hier im Sommer noch einmal her muss, wenn alles grün ist. Direkt gegebenüber dem Eingang ist die Sicht frei auf das Hohe Schloss, die Basilika und die Altstadt. Hierzu gibt es auch die entsprechende Beschreibung.
Mich zieht es zum alten Friedhof. Ich mag die altertümliche Beschriftung der Grabsteine, und die Beschreibung der Familien, die hier begraben sind.
Wunderschön ist es, der Friedhof in die Klostermauern eingepasst ist. Man spürt hier die Seele. Ich treffe einige nette Leute, mit denen ich mich gut unterhalte, und die mir einiges von der Geschichte vom Friedhof und von Füssen erzählen. Das hat mir gefallen.
Beeindruckt gehe ich zum Auto zurück .Es war ein sehr interessanter Nachmittag
03.01.2022
Kempten(*) - schon ewig war ich nicht mehr da. Dann wird es Zeit, sich die Stadt an der Iller mal wieder anzusehen.
Schon vorher habe ich mir einen Stadtplan ausgedruckt. Wegen der Orientierung. Parken? Ich bin da irgendwie einfach dem Auto vor mir nachgefahren, bevor ich lange suche. Das finde ich gut. Große Parkplätze und kurze Wege in die Stadt. Um es vorweg zu nehmen - ich habe nichts wiedererkannt.
Erst auf dem Rückweg habe ich gesehen, dass ich direkt an der Iller stehe. Also schnell orientieren und einfach loslaufen.
Zuerst komme ich am Marstall vorbei zur Residenz mit der Basilika St. Lorenz. Die Residenz war Sitz der Fürstäbte und wurde von 1651 - 1674 im barocken Stil erbaut. Die Basilika fällt gleich auf durch die schöne Doppelturmfassade und die mächtige Kuppel.
Ich komme zum Kornhaus, stehe am Stiftsplatz und gehe vom Hildegardsplatz aus zum Residenzplatz. Ich sehe mich um und versuche mich zu orientieren. Straßenschilder sind nicht so häufig. Also gehe ich einfach los. Da! Klostersteige! Wenn ich darüber gehe, komme ich zum Schloss. Über eine große Treppe geht es abwärts Richtung Rathaus. Hier am Rathaus finde ich auch die Touristinfo.
Ich stehe am Rathausplatz und sehe mich um. In der ehemaligen Marktstraße finde ich gut erhaltene alte Häuser, und - was mich immer wieder begeistert - alte Zeichen über den Eingängen. Das Rathaus wurde 1368 als Kornschranne errichtet, dann 1474 als Steinbau. Die Wandmalerei zeigt "Heinrich den Kempter", der einem der Sage nach berühmten Sohn der Stadt. Vor dem Gebäude steht der Rathausbrunnen. Allerdings wintermäßig gut eingepackt, daher konnte ich mir die Brunnenfigur nicht ansehen.
Die Patrizierhäuser. die rundum stehen, zeigen teilweise eine wunderschöne Rokokofassade.
Ich gehe weiter - im Blick schon den 66 m hohen Turm der gotischen St.-Mang-Kirche. Die Kirche wurde ca. 1430 errichtet und wurde nach dem Mönch Magnus benannt. Der Kirchturm ist bis zur Höhe der Turmuhr noch aus romanischer Zeit.
Rund um den St.-Mang Platz stehen mittelalterliche Häuser, u. a. auch das "Rote Haus". Auch den Jugendstilbrunnen von 1905 würde ich mir gerne ansehen, allerdings ist auch dieser winterlich verpackt.
Ich gehe weiter. Und komme zur Iller. Hier befindet sich auch ein Stauwerk. Schnell über die Brücke und einen Blick auf die Altstadt. SCHÖN!!! Das gefällt mir. Zurück zur Burghalde möchte ich nicht. Dafür ist mir zu kalt.
Ich gehe weiter an der Iller lang, über die nächste Brücke - und stehe am Parkplatz. Mir ist kalt, deshalb reicht mir der Spaziergang. Aber ich weiß, dass ich auf jeden Fall zurückkommen muss. Es gibt noch so viel zu sehen. Und wenn es dann etwas wärmer ist, sieht alles ganz anders aus.
Ich fahre zurück nach Marktoberdorf.
04.01.2022
Mein Kurzurlaub ist vorbei. Bei strömenden Regen packe ich mein Auto, gehe noch frühstücken und fahre gemütlich nach Hause. Mit der Gewissheit, dass ich bald wieder hierher komme.
(*) Infos: Wikipedia
Kempten - Schöne Zeit in Kempten (Infos und Stadtplan)