Ca. 115 km von München entfernt, ist man mit der Bahn gute eineinhalb Stunden unterwegs in diese schöne mittelalterliche Stadt. Memmingen ist die Stadt der Tore und Türme, Giebel und Fassaden. Der Bahnhof liegt sehr zentral, und bis in die Altstadt ist es nicht weit.

 

 

Neben geführten Stadtrundgängen kann man auch auf eigene Faust los gehen, was ich immer gerne mache. Es gibt einen „roten Weg“ und einen „grünen Weg“, die auch sehr gut ausgeschildert sind und zu allen Sehenswürdigkeiten führen. Hier stehen Tafeln, die die Sehenswürdigkeiten beschreiben.

Ich gehe als erstes den „ROTEN WEG“. Auf diesem Weg finde ich die geschichtlichen Höhepunkte der Stadt.

Schon der Marktplatz ist ein Highlight. Hier finde ich das Rathaus aus dem Jahre 1589, dessen Giebel aus Stuck und eleganten Türmen im 18.Jahrhundert neu gestaltet wurde. Hier sind der Oberbürgermeister und der Stadtrat zu finden. Das Steuerhaus mit seinen schön angelegten Arkaden steht im Kontrast zum Rathaus. Viele Menschen sitzen hier und genießen ihren Kaffee bei Sonnenschein. Die Ostseite des Marktplatzes steht das Großzunfthaus mit seiner langen Geschichte. Das Versammlungs- und Ballhaus der Patrizier findet seinen Ursprung in der Zunftrevolution 1347.

 

Mich zieht es Richtung Westen. Mir ist die Martinskirche mit ihrem etwas ungewöhnlichen Turm aufgefallen. Vorbei geht es am Haus „Zur blauen Saul“ mit seinen vorstehenden Stockwerken. Die besondere Ecksäule gehört zu den sieben Wahrzeichen der Stadt.Rechterhand liegt ein Barockpalais, dass 1766 Benedikt von Herman im südländischen Flair errichten ließ. Heute ist es Stadtmuseum, aber früher haben hier Kaiser Franz I. und Zar Alexander übernachtet, ebenso Bayern König Ludwig I.

Die Martinskirche zieht mich an. Lange sehe ich mir den ungewöhnlichen Turm an. Achteckig ist um 1537 das Türmerstüble gebaut. Etwas früher wurde die Umrandung des Ziffernblattes angelegt. Sie ist einfach ein Blickfang. Die Kirche konnte ich leider nicht besichtigen. Sie war geschlossen.

Der kleine Park, der sich zwischen der Martinskirche und der Kinderlehrkirche befindet, war im 15. Jahrhundert ein Friedhof. Über dem Eingang der Kinderlehrkirche ist ein Fresko mit verschiedenen religiösen Szenen. Früher war es die Kirche für die Mönche aus dem nebenstehenden Antonienkloster. Die ehemalige evangelisch-lutherische Predigerkirche würde auch als Sonntagsschule genutzt.

Direkt gegenüber steht das Antonierhaus. Hier lebten früher die Mönche und befassten sich mit den Krankheiten früherer Zeiten.

Ein Stück weiter, am Schweizerberg, befindet sich der Fuggerbau, der Größe nach auch als Stadtschoss bezeichnet. Neben General Wallenstein lebte auch kurzfristig König Gustav Adolf von Schweden in diesem Gebäude.

Etwas weiter befindet sich der Roßmarkt. Das rote Gebäude der Kramerzunft fällt einem sofort ins Auge. Direkt nebenan steht das Furtenbachhaus, Hier wurde bereits im Jahre 1525 die erste Menschenrechtserklärung Europas verfasst. Direkt am Stadtbach, an dem wunderschöne alte Häuser stehen, geht es weiter zum Schrannenplatz. Hier steht der „Fischerbrunnen“. Ein Denkmal für die Tradition des Memminger Fischertages, der mittlerweile eine lange Tradition in der Stadt hat.

Der Schrannenplatz, der seinen Namen von den Schrannen, also den Getreidetadeln, trägt,war nicht nur der Handelsplatz für Getreide, sondern auch für Weber und Gerber maßgeblich wegen der Nähe zum Stadtbach.Jetzt führt mich der „Rote Weg“ direkt auf die Frauenkirche zu, die in Spätgotik errichtet ist. Bis 1803 wurde die Kirche von Katholiken und Protestanten gleichzeitig für Gottesdienste genutzt. Der Brunnen auf dem Frauenkirchplatz zeigt ein Einhorn.

Weiter geht es zum Gerberplatz. Die Gerber zählten zu den reichsten Handwerkern der Stadt. Hier befindet sich auch das Siebendächerhaus. Mit seinem hohen Giebel und aufklappbaren Seitenluken war das Trocknen des Leders durch den Luftzug optimal.

Am Stadttheater vorbei und dem Theaterplatz und dem Schrannenplatz geht es in die Kalchstraße, einer ehemaligen alten Handelsstraße, die durch die Lagerung vom Salz etwas breiter ist als andere Straßen. Hier war auch das Zentrum des Memminger Salzhandels, über Jahrhunderte eine sichere Einnahmequelle.Von hier aus sind es nur noch ein paar Schritte zum Marktplatz.

 

 

Und ab hier geht der „GRÜNE WEG“.

Am Anfang steht der Hexenturm. Er war der älteste von drei Gefängnistürmen. Direkt dahinter liegt der Zollergarten, ein kleiner beschaulicher Park an der alten Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert.Von hier aus geht es weiter durch den Einlass, der im Jahre 1475 erbaut wurde. Es war der einzige Einlass in die Stadt, da des nachts die großen Tore geschlossen wurden. Der Einlass gilt als schönstes Tor.

An der alten Stadtmauer geht es weiter zum Bettelturm, ein früheres Armenhaus. Nicht weit davon entfernt liegt das Ulmer Tor. Die Malerei auf dem Turm zeigt den Einzug von König Maximilian in die Reichsstadt Memmingen von 1489.   
 

Die Stadthalle, die neben dem Schwalbenschwanzturm, der in unmittelbarer Nähe steht, ziemlich futuristisch wirkt, liegt in einer weiträumigen Grünfläche. Dem „GRÜNEN WEG“ folgend, gehe ich auf das Westertor zu. Das Westertor ist als Oktogon mit Haube um 1660 erbaut worden.

Und komme hier zur nächsten Grünfläche, die sich zwischen dem Kaisergraben und der Stadtmauer entlang zieht. Am Kaisergraben stehen einige schöne Villen und auch das Lindauer Tor. Zum Ende hin erweitert sich die Grünfläche, zu einem Abenteuerspielplatz.

Hier gehe ich an der beeindruckenden Stadtmauer an der höhen Wacht entlang bis zum Kempter Tor, dem letzten Tor auf meiner Tour. Das Kempter Tor,1393 vollendet, entspricht der Bauart den früher 37 Toren und zeigt den Verteidigungswillen.

Endpunkt des „GRÜNEN WEGES“ ist die Frauenkirche. Von hier aus gehe ich langsam zum Bahnhof.

 

FAZIT:

 

Memmingen ist eine schöne alte historische Stadt mit sehr viel Geschichte, die man auf den Rundgängen hautnah erleben kann. Und es gibt sehr viel zu sehen. Die aufgestellten Tafeln beschreiben sehr gut die Geschichte aus den früheren Jahrhunderten. Und ich werde nochmals wiederkommen.

 

Quelle: https://www.memmingen.de/tourismus.html

 

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