SONNENAUFGANG IM MURNAUER MOOS

 

Der Wetterbericht hat es angekündigt. Kalt und Sonnenschein. Ich fahre ins Murnauer Moos (*). Und da ich weiß, dass es eine tolle Landschaft ist, bin ich rechtzeitig unterwegs.

 

Ich will die Sonne sehen, wenn sie die Berggipfel und die Zugspitze hell beleuchtet. Da freue ich mich auf ein wunderschönes Alpenglühen. 

 

Wie gut, dass ich mich dick angezogen habe - es ist eisig kalt. Der Parkplatz ist noch total verwaist. Die Hundebesitzer sind noch nicht unterwegs.

 

 

 

Die Luft ist kalt. Jeder Atemzug bringt eine Wolke vor meinem Mund. Und ich bin glücklich über die Mütze, die ich im letzten Moment noch mitgenommen habe. 

 

Ich sehe mich um und bin hellauf begeistert. Gefrorene Pfützen liegen vor mir, Rauhreif auf den Wiesen und Sträuchern. Über allem liegt eine Nebelschicht, die so langsam aufsteigt. Und - die Sonne, obwohl nicht zu sehen - bestrahlt die schneebedeckten Berggipfel, und die Berge sowie Murnau. Mein Adrenalin steigt, und ich wandere los. Es gibt viel zu sehen. Einige Gräben durchziehen die Landschaft - auch hier spiegelt sich schon das helle Licht. 

 

Die Wasserspuren auf den Wegen sind fest noch fest gefroren. Da kann ich allerdings nicht zu weit. Ich habe keine Gummistiefel an. Ich biege hinter dem Schuppen ab und gehe Richtung Wald. Was ich aber bald lasse - der Boden bewegt sich, und es ist nass. Die kleinen Seen sind teilweise noch gefroren, sie liegen im Schatten.

 

Und dann kommt die Sonne. Gleich wirkt alles ganz anders. Und die Sonnenstrahlen bringen die erste Wärme. 

 

Es ist einfach nur schön. Und ich freue mich an dieser schönen Natur. Ich gehe weiter. Und entdecke den Moosbergsee. Die Bank mit einem tollen Blick auf den See nutze ich nicht. Dazu ist mir zu kalt, und die Bank noch eingefroren. Aber es ist einfach schön und mir geht das Herz auf. Über dem See steigt der Nebel auf, die Sonne spiegelt sich im Wasser, und es gibt zwischenzeitlich einen wolkenlosen blauen Himmel. Hier kann man es aushalten. 

 

Es ist kalt und ich gehe noch etwas weiter, aber es wird nass und doch etwas glitschig. Schade! Beim nächsten Mal geht es drum rum. Außerdem habe ich den historischen Hintergrund auf einem Schild gesehen, da muss ich mich erst noch informieren. 

 

 

Einige Stunden bin ich nun schon unterwegs. Und die Dame, die mir mit ihrem Hund entgegen kommt, spreche ich an. Und sage ihr, dass sie die Erste ist, die ich diesen Morgen getroffen habe. Es war ein nettes Gespräch. Ich bin - trotz dicker Kleidung - mittlerweile gut durchgefroren und es treibt mich zum Auto zurück. Der Parkplatz ist zwischenzeitlich gut belegt. Jetzt im Sonnenlicht wirkt alles viel freundlicher und heller.

 

 

Nach dieser Tour fahre ich nicht mehr weiter an den Staffelsee, sondern direkt nach Hause. Es sind auch schon zu viele Menschen unterwegs, die das schöne Wetter noch nutzen möchten. Und mir ist kalt, so richtig kalt!

 

Info: Moosberger See - Wikipedia