Schon öfter habe ich davon gehört, die Wasserfallrunde in Jachenau (*). Der Ort liegt ca. 15 km von Lenggries entfernt und gehört zu den Hochtälern im Karwendel. Das „Sonnental“ läuft parallel zum Oberen Isartal. Jachenau isst eine eigenständige Gemeinde und ein beliebter Urlaubsort. Hier starten viele Wanderungen, wie zum Jochberg, Hirchörnlkopf und Rabenkopf.
Schon vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Schützenhaus ist der Wanderweg ausgeschrieben. Ich habe mich vorher kundig gemacht. „Eigentlich ganz einfach, immer am Bach entlang, dann kommst Du zum Wasserfall.“ Einfach? Eine mittelschwere Tour durch den Wald, über kleine Brücken, schmale Wege, Baumstämme, ca. 250 Höhenmeter und knapp 4 Stunden.
Das Rauschen vom Wasser immer auf der rechten Seite wandere ich auf dem schmalen Weg durch den Wald. Es ist ruhig, man hört leise Kuhglocken läuten. Vereinzelt stehen Bänke mit einer schönen Aussicht.
Dann verlasse ich den Wald und die Straße wird etwas breiter. Es dauert nicht lange, und ich biege wieder rechts ab in den Wald, immer am Bach entlang. Hoppla, was ist das? Ein Baummännchen, etwas abseits im Schatten und wacht über seinen Weg. Und wieder führt der schmale Waldweg auf und ab, über kleine Brücken und Stege, einfach wunderschön, aber auch total anstrengend.
Und endlich habe ich die Forststraße erreicht. Auf dieser geht es eine ganze Zeit weiter, bis ich die Lainlalm erreicht habe. An der Pforte steht das Schild „Wasserfall 10 Minuten“. Fast geschafft!
Diese 10 Minuten haben es in sich. Es ist das schwerste Stück der ganzen Tour. Über Baumwurzeln, hohe Stufen, über die ich kaum hochkomme. Und noch einmal steil bergauf. Der Weg wird schmaler. Dann gibt es in einer Kurve noch etwas Geröll. Ich strebe die nächste Bank an und sehe mich um.
Der Wasserfall! Aus großer Höhe geht es abwärts. Für mich allerdings ist an der Bank das Ziel erreicht. Zum Kogel runter komme ich nicht. Es gibt hohe Stufen, aber nichts, an dem man sich festhalten kann. Und etwas feucht ist es auch.
Ich bleibe noch eine ganze Zeit sitzen und mache mich dann an den Abstieg. Öfter spreche ich jemanden an, weil ich etwas zusätzlichen Halt brauche. Vielen Dank an die netten Menschen, die mir geholfen haben. Dann habe ich die Lainlalm erreicht und treffe wieder auf das nette Ehepaar, das mit mir zusammen auf der Bank gesessen hat. Den Kaffee habe ich mir schwer verdient.
Nach einer Pause geht es weiter. Ich muss ja wieder zurück. Dabei hätte ich noch Stunden auf der Bank sitzen bleiben können.
Der Rückweg fällt mir etwas leichter Dann sehe ich auf der rechten Seite das Schild „Jachenau ¾ Stunde“. Nein, ich bleibe auf dem Forstweg, ich will nicht noch einmal über den Waldweg.
Auf dem Forstweg lässt es sich besser gehen. Immer im Wald, und im Schatten. Und auf der rechten Seite höre ich das Rauschen des Baches. Und der Forstweg zieht sich. Und zieht sich. Über eine Stunde bin ich schon unterwegs. Dann sehe ich ein Schild. Noch 2 km, also bald geschafft. Aber da muss man wohl noch mal nachmessen. Die 2 km habe ich schon lange hinter mir, aber Jachenau ist immer noch nicht in Sicht. Dann ist es soweit. Ich treffe auf die Straße und gehe durch den Ort bis zum Schützenhaus.
Es ist eine schöne Wanderung. Viele kleine und große Wasserfälle, und ein ganz großer. Ganz einfach - immer am Bach entlang. Für mich anstrengend, aber ich habe es genossen. Ich habe viel gesehen und nette hilfsbereite Menschen getroffen. Alles in allem einfach super!
Infos:
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Jachenau
Bergfex - Wasserfallweg https://www.bergfex.de/sommer/bayern/touren/wanderung/28030,wasserfall-weg/
(*) Werbung durch Namensnennung