Schon länger ist es mein Ziel, eine Fahrt mit den Oberweissbacher Bergbahnen(*) zu machen. Und jetzt ist es passend. Ich sehe die Sonne am Rennsteig aufgehen und denke mir, dass ich hier mal wandern gehen muss. Mein Ziel ist Rossbach.
Nach längerem Hin und Her - mein Navi wollte mir den Rennsteig zeigen - komme ich in Rossbach an. Ich kann kostenlos parken und bin angetan von diesem hübschen kleinen Bahnhof. Er ist komplett renoviert und sehr ansprechend mit einem kleinen Hofladen und einem hübschen Biergarten.
Schon lange vor der Abfahrtszeit fährt ein Triebwagen ein. Fürstenkutsche zu den Bergbahnen. Das gefällt mir. Ich steige ein. Und wahrhaft fürstlich fahre ich durch den schönen Thüringer Wald. Nur für mich fährt der Triebwagen. Nach ca. 25 Minuten habe ich mein Ziel erreicht.
Wieder stehe ich ganz alleine am Bahnhof. Und sehe die Bahn ganz langsam den Berg herunter kommen. Ich finde es immer wieder aufregend. Zwischenzeitlich haben sich noch zwei weitere Personen eingefunden. Der Zugführer bittet um etwas Geduld und kommt auch schnell wieder.
Die Zugführer bei den Oberweissbacher Bergbahnen sind schon etwas besonderes. Sie sind sehr freundlich, fahren die Bahn und sind unter anderem auch Fremdenführer. Wir haben sehr viel Interessantes erfahren über die Bahn und das Wie und Warum.
Schon 1923 wurde diese Strecke eingeweiht. Dadurch konnten die Bergorte an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Vor dieser Zeit mussten die Bewohner die Materialien für die Glas- und Porzellanproduktion zu Fuß den Berg hoch- und runtertragen. Und das die zwei Wagen an einem Seil hängen - da hatte der Ingenieur Dr. Wolfgang Bäseler schon eine tolle Idee.
Erst 1966 war man in der Lage, eine Straße zu bauen, und die Bahn hat dadurch an Bedeutung verloren. Die Oberweißbacher Bergbahn ist die steilste Standseilbahn der Welt. Ein Wagen war für den Personentransport gedacht, ein keilförmiger Transportwagen für Güter, die sich in der Mitte treffen. Der Transportwagen hat für den Sommer einen Cabrioaufsatz erhalten.
Zwischen Tal- und Bergstation liegen 1,4 km - mit einer Steigung von rund 25 %, also ca. 320 m. Da war mir klar, dass ich hier die Wanderung nicht abwärts mache, sondern knieschonend wieder mit der Bahn abwärts fahre. Rechts und links der Strecke sind Künstler tätig gewesen. Durch ihre verschiendenen Kunstwerke erzählen sie die Geschichte der Gegend.
Obwohl die Fahrt ca. 15 Minuten dauert, war sie doch viel zu schnell vorbei.
Ich gehe weiter und komme zu einem Triebwagen. Wieder bin ich allein und steige in den Olitätenwagen (*) ein. Es ist ein Panoramawagen mit offenen Fenstern. Er ist bunt ausgemalt und weißt auf die Kräutervergangenheit hin. Es gibt Knöpfe für verschiedene Vogelstimmen, eine Sammlung von verschiedenen Kräutern. Interessant finde ich das Foto von dem Buckelapotheker, der mit einer Kräutern und Ölen von Haus zu Haus geht.
Oberweißbach ist das Zentrum der jahrhundertelangen Tradition und einmalig in ganz Deutschland.
Es dauert nicht lange, und die historischen Triebwagen setzen sich in Bewegung. Ich kann nicht sitzen bleiben und sehe mich um. Die Aussicht ist einfach super. Nach ca. 8 Minuten erreicht der Triebwagen Cursdorf. Ich unterhalte mich noch kurz mit dem netten Zugführer, bevor ich mich
auf den Rückweg nach Lichtenhain mache. Der Weg führt immer neben der Bahnstrecke her. Und da ich mir Zeit lasse, kann ich die Bahn öfter sehen - der Zugführer und ich winken uns immer zu.
Schade, dass diese schöne Wanderung vorbei ist. Die Aussicht auf dern Thüringer Wald ist super.
In Lichtenhain gibt es neben einem kleinen Karussel, dass von den Kindern gerne genutzt wird, auch den Fröbelwald, einen Walderlebnispfad. Ebenso gibt es ein Maschinarium, ein kleines Museum zur Bergbahn mit vielen Infos zur Technik. I
Ich muss nicht sehr lange warten bis die Seilbahn die Bergstation erreicht hat und es wieder steil abwärts geht. Auch der Triebwagen nach Rottenbach kommt bald und ich bin schnell wieder am Ziel.
FAZIT:
Diese Fahrt ist ein Erlebnis. Die Seilbahn ist etwas besonderes. Der historische Triebwagen besteht aus einem normalen Wagen sowie dem Olitätenwagen.
Die Oberweissbacher Bergbahn gehört zum Ticketsystem der Bahn, und so kostet das Ganztagesticket nur 14 EUR.
Die Zugführer sind gleichzeitig Fremdenführer, am Schalter tätig und wahnsinnig freundlich.
(*) Werbung durch Namensnennung