MIT DER DAMPF-ZAHNRADBAHN ZUM ACHENSEE

 

Ich verlasse den Zug in Jenbach. Und man riecht es. Her gibt es Dampfloks. Und sehe, dass auf der einen Seite die Lok der Zillertalbahn mit Steinkohle beladen wird, und auf der anderen Seite wird die Zahnradbahn zum Achensee beladen und für die Fahrt hergerichtet. 

 

Ich hole meine Fahrkarte und nutze die Zeit, um mich im Bahnhof um zu sehen. Drei verschiedene Gleisbreiten gibt es. Für jede Bahn passend. 

Und dann wird meine Bahn bereit gestellt. Die Dampf-Zahnradbahn zum Achensee fährt dampfend und fauchend auf Gleis 1 ein. Dahinter sind zwei Wagen mit offenen Türen. 110 Personen können mit. 4 Personen sind halten die Dampf-Zahnradbahn von 1889 am Laufen. Es gibt den Lokführer, den Heizer, den Bremser und den Schaffner. 

 

Pünktlich fahren wir ab.Sobald wir den Bahnhof verlassen, spürt man einen Ruck. Die Zähne greifen und es geht langsam bergauf. 16 % Steigung lassen die Lok schwer arbeiten. Es gilt schließlich zwei volle Wagen vor sich herzuschieben.

 

Wir klettern höher und haben eine tolle Aussicht über das Zillertal und die umliegenden Berge. Unsere Lok stößt kräftige Qualmwolken aus. 6,7 km ist die Strecke lang. Unser nächster Halt ist Eben.Hier wird umgekoppelt. Die Lok setzt sich davor und bremst für die Abfahrt die Wagen ab.

 

Von außen kommt der Schaffner und kontrolliert die Fahrkarten. Und er muss unzählige Fragen beantworten. Langsam geht es weiter nach Maurach. Überall stehen die Menschen und winken uns zu. Und wir winken zurück.

 

Nach 40 Minuten haben wir Seespitz am Achensee erreicht. Hier wartet schon das Schiff. Ich will die Achenseerundfahrt machen. Herrlich ist es, mit dem Schiff zu fahren. Vorbei an hohen Bergen, saftigen Wiesen und vielen Kühen. In Pertisau ist der erste Stopp. An der Gaislalm gehen sehr viele von Bord. Hier starten viele Wandertouren. Und ich fahre weiter bis Solastika. 

 

Und ich habe Zeit. Das nächste Schiff kommt erst in einer Stunde, aber auch das fährt ohne mich. Ich gehe zurück in Richtung Seehof. Entlang der Marina. Ich komme an einem Wasserrad vorbei, sehe an Bäumen aufgestellte Boote und eine kleine Kapelle in der Nähe. 

 

Ich suche mir eine Bank im Schatten eines Baumes und sehe den Segelbooten zu, die langsam über das Wasser gleiten. Und ich genieße die Ruhe. Gegenüber in der Wand verläuft ein Wanderweg von der Gaislalm nach Scholastika. Viele Leute sind dort unterwegs und klettern bergauf und bergab, über Treppen und viele Engstellen, die durch Seile gesichert sind.

 

Viel zu schnell kommt das Schiff, mit dem ich fahren muss. Schade! Ich wäre gerne noch sitzen geblieben. Schade!!

 

Am Seespitz steige ich wieder in die Bahn zurück nach Jenbach. Den Abteil habe ich dieses Mal für mich ganz alleine und kann mich in Ruhe umsehen. "Blumen pflücken und Pilze sammeln während der Fahrt verboten" - steht da auf einem Schild. Obwohl - ist machbar. Mancher Wanderer ist schneller als die Lok. 

 

Wieder dampft und qualmt die Lok. Den Berg hoch ist es Schwerstarbeit für die alte Dame. In Maurach stoppen wir und nehmen noch ein paar Leute mit. Weiter geht es bergauf nach Eben. Hier wartet der Gegenzug auf uns. Es gibt schließlich nur eine Spur.

 

Langsam geht es bergabwärts. Jetzt muss gebremst werden. Es ist schließlich sehr steil. Und ich kann die Fernsicht genießen. Weit geht es ins Zillertal. Und in der Ferne glänzt die Ziller.

 

Schnell - viel zu schnell - haben wir den Bahnhof in Jenbach erreicht. Ich sehe noch eine Zeit lang zu wie rangiert wird. Die Bahn ist bereit für die nächste Fahrt. Leider ohne mich. 

 

(*) Werbung durch Namensnennung

 

Die Achenseebahn in Tirol

 

Daten der Dampf-Zahnradbahn:

Baujahr der Lokomotive: 1889

Maximalsteigung: 16%

Streckenlänge 6,7 km

Kohlverbrauch: 3350 kg

Wasserverbrauch: 3 cbm